JEREMY DEMESTER
Shepherds’ Play
9 November – 20 December 2024
Installation Views
Press Release
Galerie Max Hetzler is pleased to present Shepherds’ Play, a solo exhibition of work by Jeremy Demester at Bleibtreustraße 15/16 in Berlin. This is the artist’s ninth solo exhibition with the gallery.
Demester’s vividly coloured paintings explore the experience and nuances of nature whilst touching on themes of memory and timelessness. Largely inspired by the artist’s childhood in Provence, France, the intuitive compositions in this exhibition express a dialogue with natural elements. Viewers may discern trees, fires, winds or sunsets – subjects and symbols with personal resonance that simultaneously embody a primordial endlessness. In five works on paper, depicting nighttime scenes with enigmatic landscapes, the artist blends influences from prehistoric cave art to Impressionism and The Nabis. Painting, in other words, becomes a medium, an intermediary with which to traverse different worlds: figuration and abstraction, past and present, the visible and the occult.
In parallel with his research into nature and the elements, Demester’s painted aluminium panel reflects upon the physicochemical properties of matter and colour. At first glance, Essence Concrète, 2024, appears to be perfectly monochrome. Yet, the copper surface, worked with industrial paints and renewed by shifting light, contains every hue of nature. At first surreal, immobile and cold, its colourful metamorphosis becomes seductive and fascinating, its strange materiality akin to the abstract paintings of Ad Reinhardt or the minimalist volumes of Donald Judd. It begs the question: How can painting represent that which nature cannot?
‘These works, brought together here, form fragment by fragment the memory of a childhood spent in Provence, where the sky is witness to everything, the presence of plants infuses even the stones, the wind that animates each leaf and each blade of grass gives us a glimpse of the waves of absent seas. In these remote places, the world covers us, we are sheltered. But to do so, we have to lose track of time and the logic of history. Like the child I once was, searching these hills for fossils millions of years old, I’m looking for a sense of our place as humans on the time scale. Will we leave a trace in the earth? Nothing is less certain. So I paint something to remember.
During my peregrinations on the steep paths of the hills, the movements of the air give rhythm and voice to the branches and leaves of the aspens; to the wild grasses and thistles, the air is filled with the powerful scent of rosemary and slate earth. I paint these moments when the wind seems to take the whole landscape in its hand to throw it in my face.
The scenes take place at night, when after a long day of hiking the peaks and torrents, we sit down, gather a few branches, put the stones in a circle and light a fire to spend the night. These drawings are what I see in the flames, of this nature that has been imprinted on me.
I’ve been initiated by springs and stones, I’ve shed tears in the strata, I’ve loved not far from the edge of thick larch forests. This raw nature devoid of culture shaped me. I was born of hot stone and senseless light, and the cold winters forged me into a race. I am the river of waving grass, I am the labour of the beehive, I am the devourer of light.’
Jeremy Demester, 2024
Jeremy Demester (b. 1988, Digne), lives and works between the South of France and Ouidah, Benin. Demester’s work has been presented in institutional solo and group exhibitions, including at Le LAB – Fondation Zinsou, Cotonou (2024); Villa Carmignac, Porquerolles Island (2023); Ouidah Museum – Fondation Zinsou, Ouidah (2021 and 2015); Monnaie de Paris (2021); MUba Eugène Leroy, Tourcoing (2019); Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst in Weidingen (2018); Château Malromé, Saint André-du-Bois (2018); Museé d’art moderne et contemporain, Saint-Étienne (2016); Palais de l’École des Beaux-Arts, Paris (2016); and Palais des Beaux-Arts, Paris (2015), among others. In 2019, the artist and his wife Marie-Sophie Eiché Demester founded Atoké, a non-profit organisation that supports children in Benin by providing access to education, healthcare, nourishment and legal assistance.
Demester’s work can be found in the collections of Foundation Zinsou, Ouidah; Istanbul Modern; Musée d’art moderne et contemporain, Saint-Étienne Métropole; Patrimoine Hennessy; and Rennie Museum, Vancouver, among others.
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Galerie Max Hetzler
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Wir freuen uns, Sie auf Shepherds’ Play, eine Einzelausstellung von Jeremy Demester in der Bleibtreustraße 15/16 in Berlin aufmerksam zu machen. Dies ist die neunte Einzelausstellung des Künstlers in der Galerie.
Demesters farbenfrohe Gemälde erkunden die Erfahrung und Nuancen der Natur und setzen sich mit Themen wie Erinnerung und Zeitlosigkeit auseinander. Die hier ausgestellten intuitiven Kompositionen sind größtenteils von Demesters Kindheit in der französischen Provence inspiriert und stehen im Dialog mit den Elementen der Natur. Der Betrachter kann Bäume, Feuer, Winde oder Sonnenuntergänge erkennen – Themen und Symbole mit persönlicher Resonanz, die gleichzeitig eine primordiale Endlosigkeit verkörpern. In fünf Arbeiten auf Papier, die nächtliche Szenen mit enigmatischen Landschaften zeigen, vereint der Künstler Einflüsse von prähistorischer Höhlenkunst bis hin zum Impressionismus und den Nabis. Die Malerei wird dabei zu einem Medium, einem Vermittler, mit dem man verschiedene Welten durchqueren kann: Figuration und Abstraktion, Vergangenheit und Gegenwart, das Sichtbare und das Verborgene.
Neben seiner Auseinandersetzung mit der Natur und den Elementen befasst sich Demester in seiner bemalten Aluminiumtafel mit den physikochemischen Eigenschaften von Materie und Farbe. Auf den ersten Blick scheint Essence Concrète, 2024, vollkommen monochrom zu sein. Doch die mit Industrielacken bearbeitete und durch wechselndes Licht sich erneuernde Kupferoberfläche enthält alle Schattierungen der Natur. Das anfangs surreale, unbewegliche und kalte Objekt wird durch seine farbliche Metamorphose verführerisch und faszinierend. Seine seltsame Materialität erinnert an die abstrakten Gemälde von Ad Reinhardt oder die minimalistischen Volumen von Donald Judd. Daraus ergibt sich die Frage: Wie kann die Malerei das darstellen, was in der Natur nicht zu sehen ist?
„Diese hier versammelten Werke formulieren fragmentarisch das Erinnern an eine Kindheit in der Provence, wo der Himmel Zeuge von allem ist, wo die Anwesenheit der Pflanzen sogar die Steine durchdringt, wo der Wind, der jedes Blatt und jeden Grashalm belebt, uns einen Blick auf die Wellen der abwesenden Meere gibt. An diesen abgelegenen Orten umhüllt uns die Welt, hier sind wir geborgen. Aber dafür müssen wir die Zeit und die Logik der Geschichte beiseite lassen. Wie das Kind, das ich einst war, als ich in diesen Hügeln nach Millionen Jahre alten Fossilien suchte, bin ich auf der Suche nach einem Gefühl für unseren Platz als Menschen auf der Zeitskala. Werden wir in der Erde Spuren hinterlassen? Nichts ist ungewisser. Also male ich etwas zur Erinnerung.
Während meiner Wanderungen auf den steilen Pfaden der Hügel geben die Luftbewegungen den Zweigen und Blättern der Espen einen Rhythmus und eine Stimme; die wilden Gräser und Disteln erfüllen die Luft mit dem starken Duft von Rosmarin und Schiefererde. Ich male diese Momente, in denen der Wind die ganze Landschaft in die Hand zu nehmen scheint, um sie mir ins Gesicht zu werfen.
Die Szenen spielen sich nachts ab, wenn wir uns nach einem langen Wandertag auf den Gipfeln und in den Bächen hinsetzen, ein paar Zweige sammeln, die Steine in einen Kreis legen und ein Feuer anzünden, um dort die Nacht zu verbringen. Diese Zeichnungen zeigen das, was ich in den Flammen sehe, diese Natur, die mir eingeprägt wurde.
Ich wurde von Quellen und Steinen eingeweiht, ich habe Tränen in den Erdschichten vergossen, ich habe nicht weit vom Rand der dichten Lärchenwälder geliebt. Diese raue, kulturlose Natur hat mich geprägt. Ich wurde aus heißem Stein und sinnlosem Licht geboren, und die kalten Winter haben mich zu einer Ethnie geformt. Ich bin der Fluss des wogenden Grases, ich bin die Mühe des Bienenstocks, ich bin der Verschlinger des Lichts.“
Jeremy Demester, 2024
Jeremy Demester (geb. 1988, Digne) lebt und arbeitet in Südfrankreich und Ouidah, Benin. Arbeiten des Künstlers wurden in institutionellen Einzel- und Gruppenausstellungen ausgestellt, darunter Le LAB – Fondation Zinsou, Cotonou (2024); Villa Carmignac, Insel Porquerolles (2023); Ouidah Museum – Fondation Zinsou, Ouidah (2021 und 2015); Monnaie de Paris (2021); MUba Eugène Leroy, Tourcoing (2019); Stiftung zur Förderung zeitgenössischer Kunst in Weidingen (2018); Château Malromé, Saint André-du-Bois (2018); Museé d'art moderne et contemporain, Saint-Étienne (2016); Palais de l'École des Beaux-Arts, Paris (2016); und Palais des Beaux-Arts, Paris (2015). 2019 gründeten der Künstler und seine Frau Marie-Sophie Eiché Demester Atoké eine gemeinnützige Organisation, die Kinder in Benin unterstützt, indem sie ihnen Zugang zu Bildung, Gesundheitsfürsorge, Ernährung und Rechtsbeistand ermöglicht.
Demesters Arbeiten befinden sich unter anderem in den Sammlungen der Fondation Zinsou, Ouidah; Istanbul Modern; Musée d'art moderne et contemporain, Saint-Étienne Métropole; Patrimoine Hennessy und Rennie Museum, Vancouver.
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