Galerie Max Hetzler zeigt neue Arbeiten von Thomas Struth. Dies ist bereits die achte Einzelausstellung des Künstlers in der Galerie.
Das Werk von Thomas Struth vereint dokumentarische mit kontemplativen Elementen. Seine neuesten Photographien vermitteln eine andere Erfahrung für viele Betrachter, da die Meisten bisher weder in einem Kernreaktor, noch im Hangar eines Space-Shuttle gewesen sein dürften. Es sind einfach keine öffentlichen Orte.
Ohne entsprechende Hinweise ist es schier unmöglich herauszufinden, wo die jeweilige Arbeit entstanden ist. Mit dieser neuen Werkreihe zwingt der Künstler unser Auge weiter als gewohnt zu gehen. Je länger wir die Fotografien ansehen, desto deutlicher erinnern die neuesten Arbeiten Struths an abstrakte malerische Kompositionen.
Struth bringt seine Werke in einen neuen Kontext, indem er seine Motive, die von technologisch-industrieller Größe zeugen, in den Galerieraum überführt. Anonyme Skulpturen, die aus Bauten und Anlagen stammen, deren Funktion den Meisten rätselhaft bleiben wird und die den Betrachter mit befremdlichen Formen des industriellen und technologischen Fortschritts konfrontieren. Die Titel seiner Werke, beispielsweise Tokamak Asdex Upgrade periphery, verstärken den formalen Charakter dieser Fotografien, die sowohl menschlichen Ehrgeiz als auch den Fortschritt heutiger hochmoderner Industrien analysieren und dokumentieren. Im Gegensatz dazu stehen ebenfalls ausgestellte Fotografien, die Architekturen in Korea zeigen, inklusive einer Ölbohrplattform und einer Schiffswerft. Der Bildaufbau lässt ikonographische und hyperrealistische Zeugnisse unserer Gegenwart entstehen.
Seit den 70er Jahren ist Thomas Struth unermüdlicher Chronist unserer Zeit; stets thematisiert er die Beziehung zwischen Menschen und der Schöpfung: In früheren Serien erforschte Thomas Struth diese Verbindung, zum Beispiel bei den Museumsfotografien oder der Paradies-Serie. Einige der abstrakteren aktuellen Arbeiten, wie Stellerator Wendelstein 7-X Detail, erinnern durchaus an die Dschungel-Bilder aus der Werkreihe: Natur und Technologie bilden ähnlich komplexe Formen: hier sattgrüne Vegetation und dort vielfarbiges Kabelgewirr.
Eine Auswahl dieser nun bei Max Hetzler gezeigten Arbeiten ist Teil einer Ausstellungs-tournee, die 2010 im Kunsthaus Zürich eröffnet wurde. Weitere Stationen sind die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K20, Düsseldorf, die Whitechapel Gallery, London und das Museu Serralves in Porto.
Thomas Struth, 1954 geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Er nahm an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Museen und Institutionen teil, u.a. Museo del Prado, Madrid (2007); Metropolitan Museum of Art, New York; Museum of Contemporary Art, Chicago (2003); Museum of Contemporary Art, Los Angeles; Dallas Museum of Art (2002); Staatliche Kunstsammlungen Dresden; National Museum of Modern Art, Tokyo (2000) sowie im National Museum of Art, Kyoto (2000).
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die Galerie unter +49(0)30 229 24 37 oder besuchen Sie unsere Website www.maxhetzler.com
Nächste Ausstellung in der Galerie Max Hetzler: Bridget Riley
Messebeteiligungen 2010: FIAC und Art Basel Miami Beach