Galerie Max Hetzler zeigt die erste Einzelausstellung des britischen Künstlers Toby Ziegler in Deutschland. Toby Ziegler entwickelte über die letzten Jahre ein künstlerisches Vokabular, dass auf computer-manipulierten Abbildern fußt. Für seine Ausstellung in der Galerie Max Hetzler hat der Künstler neue Gemälde, Skulpturen und Collagen geschaffen, die auf Motive unterschiedlichster Quellen Bezug nehmen: Portraits der Familie Freud, ägyptische Skulpturen und Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts.
Ziegler nutzt den Computer sowohl um die Formen seiner Skulpturen zu kreieren, als auch seinen Gemälden und Collagen einen bestimmten Bildraum zu verleihen, indem er die Muster ihrer Oberflächen manipuliert. Bei der physischen Umsetzung dieser digitalen Vorlagen lässt der Künstler Fehler und für ihn typische Eigenheiten zu und sorgt damit für weitere Interpretationsmöglichkeiten.
Toby Ziegler spielt mit dem Virtuellen und Tatsächlichen, und darüber hinaus dem sehr körperlichen Akt des Deformierens, Beschädigens und Peinigens seiner Materialien. Es ist fast so, als gäbe er ihnen einen kräftigen Schubs, um zu sehen, ob sie auch tatsächlich existieren.
Der Titel einer der Arbeiten, The Art of Sinking, bezieht sich auf einen Essay von Alexander Pope, in dem dieser erstmals den Begriff ‚bathos’ definiert, und dabei andeutet, dass Schärfe und Humor in der Darstellung von Erhabenem und Schmucklosem Hand in Hand gehen.
Die Arbeiten auf Papier bestehen aus mehreren Schichten angerissener Tintenstrahl-Drucke. Die Skulpturen sind aus hunderten Vielecken oxidierten Aluminiums konstruiert. Sie stellen bestimmte Symbole oder Ikonen in deutlich reduzierter Präzision dar, und unterstreichen so die Art, mit der sich der sinnbildliche Charakter dieser Symbole selbst entwickelt. Die Gemälde sind hybride Konstrukte aus Landschafts- und Wolkenbildern sowie figürlichen Konturen. Deren Netze geometrisch konstruierter Muster und gestischer Duktus fordern dazu heraus, sich Zieglers gebrochenen Erzählstrang zu erschließen. Dem Betrachter wird seitens Zieglers zwar Zugang gewährt, um seinen Gedankengängen folgen zu können, dennoch bleibt Raum für eigene Deutungen.
Toby Ziegler, geboren 1972 in London, studierte am Central St Martins College of Art and Design. Er lebt und arbeitet in London. Ziegler nahm an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen teil, u.a. Hamsterwheel, initiiert von Franz West, Malmö Konsthall, Malmö (2008); Recent Abstraction, British Art Display 1500-2007; Tate Britain, London (2007); build architecture, Camden Arts Centre, London (2006); Archipeinture: artists build architecture, Le Plateau, Paris (2006) sowie The Future Lasts a Long Time, Le Consortium, Dijon (2005). Seine Arbeiten sind in etlichen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten, u.a. The Arts Council (London); the British Council (UK); Tate Britain (London); Saatchi Gallery (London); François Pinault collection, Paris; Hudson Valley Centre for Contemporary Art (US) und Museum of Old and New Art, Tasmania (Australien). Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die Galerie unter +49(0)30 229 24 37 oder besuchen Sie unsere Website.