Galerie Max Hetzler zeigt neue Arbeiten von Ulrich Lamsfuß.
Der in Berlin lebende Maler Ulrich Lamsfuß reproduziert in seinen Arbeiten Bilder, die er unterschiedlichen Medien entnimmt, wie National Geographic, Reise- und Modemagazinen sowie Film- oder Kunstpublikationen.
Entlang eines feinen Bleistiftrasters entstehen seine Gemälde mit äußerster Präzision, die so den Gegensatz zu den Momentaufnahmen ihrer Vorlagen bilden. Die Hochglanzoberfläche der Fotografien wird durch eine gemalte, haptische Struktur ersetzt. Kontraste treten deutlich hervor und schaffen eine theatralische Atmosphäre.
Mitunter kreiert Lamsfuß seine eigenen Bildwelten, indem er Motive selbst inszeniert. In Holger Niehaus/Ulrich Lamsfuß, Fließbandarbeiterin (Sophie Rois), 2008 und Holger Niehaus/Ulrich Lamsfuß, Bergmann (Marc Hosemann), 2008, nimmt er Bezug auf den sozialistischen Realismus und lässt die Schauspieler Sophie Rois und Marc Hosemann als DDR-Arbeiter in deren beruflichen Umfeld posieren.
Der Künstler thematisiert den Prozess der Reproduktion durch die Wahl seines Mediums Malerei; er dupliziert detailgetreu bestimmte Motive, wie Leni Riefenstahl, Die Nuba. Nuba-Mädchen 1 (braun), 2007 oder De Tienda (Kalender „Das Meer“, Juni 2008, Edition Maritim) # 2, 2008, von denen er mehrere Versionen malt.
In seinen neuen Arbeiten erkundet Ulrich Lamsfuß weiterhin die Prinzipien der Neuerstellung und Urheberschaft und stellt diese in Frage: „So bin ich dann natürlich wieder Autor, ganz klar, aber eben komplexer, gebrochener, mehrdimensionaler.“
Ulrich Lamsfuß wurde 1971 in Bonn geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin.
spielen & wachsen ist seine vierte Einzelausstellung in der Galerie Max Hetzler.
Einzelausstellungen (Auswahl): Gläserne Bienen, Galerie Daniel Templon, Paris (2007); PetSounds, gleiche Ausstellung bei Lombard-Freid Fine Arts, New York und Daniel Hug Gallery, Los Angeles (2005). Beteiligung u. a. an folgenden Gruppenausstellungen: Ad Absurdum, MARTa, Herford (2008); jetzt, beck & eggeling, Düsseldorf (2007); Carbonic Anhydride, Galerie Max Hetzler, Berlin (2006); European Painting Award, Frissiras Museum, Athens (2005); Rückkehr ins All, Hamburger Kunsthalle, Hamburg und The Peripheries become the enter, Prague Biennale 1, Prague (2003).
Die Galerie bleibt vom 23. Dezember, 2008 – 3. Januar, 2009 geschlossen.