Die Galerie Max Hetzler zeigt neue Arbeiten der amerikanischen, aus Südkorea stammenden Künstlerin Won Ju Lim.
Lims Ausstellung in der Galerie Max Hetzler setzt sich aus acht rechteckigen, mit Licht und Schatten spielenden Kästen verschiedener Größe zusammen. Diese Kästen sind auf Bildhöhe an den Wänden des verdunkelten Galerieraumes befestigt.
Im Inneren der Kästen setzt Lim lichtdurchlässige Materialien ein und bedient sich diverser Formen: Architekturabbreviaturen, Säulen und Kapitelle, Kuppeln, Terrassen, Treppen oder Balkons.
Die Objekte werden rückseitig beleuchtet, so daß Schatten auf die matte Oberfläche des die Kästen abschließenden Polyesterfilms geworfen werden.
Die Beleuchtung der Kästen erfolgt auf unterschiedliche Weise: die Künstlerin nimmt verschiedene Arten von Licht und Lichtquellen zur Hand. Manche der Lichter verströmen sattes, warmes Licht, andere hingegen kaltes, was eine neblige, mystische Atmosphäre schafft.
Ihre neuen Arbeiten sind Behältnisse für Stimmungen und Gedanken und unterscheiden sich von ihren Arbeiten der vorangegangenen Jahre: diese waren raumfüllende Multimedia-Arbeiten, in denen Lichter und Diavorlagen durch Plexiglas-Konstruktionen Schatten von erdachten Städten an die Wände warfen.
Won Ju Lim wählt den Titel Memory Palace für ihre neuen Arbeiten und bezieht sich damit auf den italienischen Jesuiten Matteo Ricci und dessen Traktat Das vergessene Gedächtnis von 1596. In diesem Traktat nimmt Ricci die mittelalterliche Idee eines Gedankengebäudes wieder auf – ein Gebäude, welches man rein in der Vorstellung konstruiert und dann mit Gedankengängen ausstattet.
Lim möchte Geheimnisse der Vergangenheit aufdecken, um die Gegenwart besser verstehen zu können.
Won Ju Lim, 1968 in Korea geboren, lebt und arbeitet in Los Angeles.
Dies ist ihre zweite Einzelausstellung in der Galerie Max Hetzler.
International war sie in Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten, unter anderem: Zwischenwelten (2004), Museum Haus Esters, Krefeld; ein-leuchten (2004), Museum der Moderne Salzburg/ Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, Wien; Snapshot (2001), Museum of Contemporary Art, North Miami/UCLA Hammer Museum, LA (USA); Museum für Gegenwartskunst (2001), Siegen.
Eine Einzelausstellung im Center of Contemporary Art in Salamanca (Spanien) ist für das kommende Jahr geplant.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 11 bis 18 Uhr